"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." - Aurelius Augustinus (354 - 430 a.d.)

Mittwoch, 6. März 2013

Indonesien - Riding a gajah

Nach unserem "easy going" Start in die asiatische Welt machten wir uns nun in das richtige Asien auf, mit allem was dazugehört:
Erinnert ein bischen an Rimini-Urlaub 1985 :-)
Zwar waren wir beide schon einmal in Indonesien, aber wir wollten unseren guten Freund Yudi besuchen, nachdem er uns vor 2 Jahren sogar in Freistadt (!) besuchen kam. Was für eine Europareise für ihn damals: Paris, London, Berlin, Wien und - Freistadt downtown
:-)
Das ist er, ein wahrer Kosmopolit: arbeitete er doch schon für Ärzte ohne Grenzen in der Elfenbeinküste, Äthiopien und Pakistan, und studierte in Berlin, Melbourne und London...
Zu sehen hier übrigens mit einer Durian = Stinkfrucht (das ist die Frucht, die man in Singapur nicht in öffentliche Verkehrsmittel mitnehmen darf [siehe voriger Post])
 
Wir ließen es allerdings einmal gemütlich angehen und gönnten uns eine 1h Ganzkörpermassage für 4€. Das ist wahrer Luxus!
So relaxt ging es durch die schlechtesten Strassen unserer Reise von Jakarta ins sumatrische Hinterland. Und gleich vorneweg: Wir haben für 3 Tage keinen einzigen anderen "buleh" (=Weissen) gesehen.
Aber Busreisen werden in solchen Ländern nie langweilig, so sorgen z.B. Musikanten für gute Stimmung und Unterhaltung.
Anschließend ging es dann mit der Fähre von Java hinüber nach Sumatra. Leider gehören die indonesischen Fähren nicht zu den sichersten...
...aber gottseidank hängen überall gut verständliche Notfallpläne an der Wand :-)
Aber die Indonesier nehmen es mit der Sicherheit ganz genau, und jeder der sich schon einmal gefragt hat, was man 45min (!) lang über eine Rettungsweste erzählen kann, sollte einmal mit einer indonesischen Fähre fahren.
Ein Witz dieses Herren hier z.B. ging so: Wenn das Boot untergeht und man wird in Java wieder angeschwemmt: Pech gehabt. Wenn man Glück hat, wird man in Mekka wieder angeschwemmt und bekommt eine gratis Hadsch... :-)
Aber nicht nur uns kam das Alles chinesisch vor, und um 2 Uhr früh ist das Gehirn bei keinem mehr richtig aufnahmefähig.
Eher wünscht sich jeder das hier zu machen...
...oder das.
Aber am nächsten Morgen wurde es wieder aufregender und es ging in rasanter Fahrt dem Way Kambas Nationalpark entgegen.
Kurz noch an der Tankstelle gehalten (ja das ist eine Tankstelle)...
...und weiter gehts vorbei an endlosen Reis- und...
... Sengkonk- Feldern (ähnlich dem Maniok)...


...auf 2 Rädern.
 Gleich vorneweg: Der Grün-Wähler oder PETA-Aktivist wird mit der folgenden Geschichte seine Probleme haben, werden wir doch gajah (=Elefanten) reiten:
Natürlich würden wir die Elefanten auch lieber in freier Natur beobachten. Wir sind jedoch der Einladung Yudis gefolgt, und objektiv betrachtet, was macht es für einen Unterschied ein Pferd oder einen Elefanten zu reiten. Bei ersterem würde wohl keinem bei uns ein komischer Gedanke kommen, obwohl auch das Pferd ein "wildes" Tier ist, und auch dessen Willen erst gebrochen werden muss bevor es Menschen auf seinem Rücken akzeptiert...


Also, ist es schon schwierig auf ein Pferd aufzusteigen, ist das ganze bei einem Elefanten ohne Stiegen fast schon unmöglich.

Und auch die Pferde- oder Elefantenäpfel haben riesige Ausmaße: bis zu 90kg kackt ein Elefant pro Tag...
Tja, und dann gings los. Schon ein komisches Gefühl auf so einem riiiiesigen Tier zu sitzen, das gemütlich in seinem Trab durch die Gegend geht.
So gibt es im Nationalpark exakt 66 gezähmte Elefanten, die untertags auf riesigen Weiden grasen (wenn sie nicht gerade Touris durch die Gegend tragen) und hunderte wild lebende Elefanten.
 
Jeder Elefant hat seinen Mahut, der für das Training und das Wohlbefinden des Tieres verantwortlich ist. So schlecht scheint es den Elefanten nicht zu gehen, wird doch regelmäßig Nachwuchs erwartet...

...und die Jungen können in Ruhe bei ihren Müttern aufwachsen.

Die zahmen Tiere  dienen auch als Wegbereiter für das Verständnis der einheimischen Bevölkerung, den wilden gajah´s gegenüber.


Und jeder Mahut hat größtes Interesse daran, dass es seinem Tier gut geht, weil nur dann kann er mit ihm Geld verdienen.
Uns hats jedenfalls viel Spaß gemacht.

Die Elefanten werden 2x am Tag gewaschen...

...was ihnen sichtlich Freude bereitet (wer sieht den dritten Elefanten?)

Und die Tiere freuen sich auch über jedes "Guzzele", das ihnen die Besucher mitnehmen (z.B. Bananen oder Rambutan)

Und wie schon erwähnt, wir haben 3 Tage lang keinen "buleh" gesehen, was auch die einheimische Bevölkerung interessanter fand als die Elefanten...

...viel interessanter.
Famous, once in a lifetime :-)

Am Abend werden alle Tiere auf der "Weide" festgemacht und mit Kokosblättern gefüttert.

Wir werden auch gefüttert, mit Nudeln und Reis...

...und können dies als einzigartiges Erlebnis neben einer Herde Elefanten genießen.

Geschlafen wird nun wieder unter dem Mosquitonetz...

...und gegessen auf dem Boden sitzend mit der Hand.

Zum Abschluss noch etwas Strand auf Sumatra...

...und ein Besuch beim Nationaldenkmal Indonesiens in Jakarta.
Terima kasih Yudi!



1 Kommentar:

  1. It was delightful to have you visit me in Indonesia. Terima kasih for your warm companion. Loving your second photo, is my head literally equivalent to a durian? And, what is this with my head comes after an Rimini-Urlaub? Ha ha! Great posting, chaps! Stay safe.

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