"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." - Aurelius Augustinus (354 - 430 a.d.)

Samstag, 20. Oktober 2012

Bolivien - Samaipata

Zurück in Bolivien, könnte man sagen. Ist es doch unser 2. Aufenthalt hier nach 2008. So wussten wir schon ungefähr was uns erwartet, im indigensten, aber auch ärmsten Land Südamerikas. Aber man kommt nur dann zwei Mal in ein Land, wenn es einem sehr gut gefallen hat, und das können wir von Bolivien sagen. Und viele Ecken sind für uns noch unentdeckt.
So war uns das kleine Dorf Samaipata noch vollkommen unbekannt, und nur Dank eines Tips eines befreundeten Schweizer Paares, fuhren wir überhaupt dorthin:
Vom Winde verweht in Samaipata

Gleich neben dem Dorf liegen die Wasserfälle von Las Cuevas...

...natürlich nicht ganz so spektakulär wie die Iguazu-Fälle, aber man kann sie in eine schöne Wanderung den Bach entlang einbinden...

...und sich bei Bedarf herrlich darin abkühlen.

Ebenfalls nur einen Fussmarsch entfernt befindet sich "El Fuerte", das Fort. Eine aus einem (!) Felsstück herausgehauene, präinkaische Stadt.

Nicht gerade Machu picchu, aber in seiner Art einzigartig und wieder herrlich zu Fuss erwanderbar.

Suchbildrätsel: Wo befindet sich der Kopf?

Und gesehen?

Samaipata entpuppte sich überhaupt als Wanderparadies...

...aber was gibt es da so spannendes zu sehen? Ausser unserer belgischen Freunde Stephanie und Jo.

Riesige Andenkondore. Von Samaipata muss man noch einmal 2h Ruckelpiste ins Hinterland nehmen, dann 3h den Berg hinauf, bis man schließlich die größten flugfähigen Vögel der Erde bei ihrem Kreisen beobachten kann. Flügelspannweite immerhin bis zu 3 Meter.


Geschickt nutzen sie die Thermik um ihren bis zu 15kg schweren Körper in die Lüfte zu schrauben. Ein nahezu einmalige Schauspiel, gibt es diesen Vogel nur mehr in wenigen isolierten Gebieten.


Fast wie in einem Film zu beobachten, die umgebende Naturkulisse.

Und nach der Wanderung, eine Abkühlung im Wasserfall "La Pajcha". Auch hier befindet sich ein Gesicht (mit Körper) versteckt.

Samaipata hat auch einen eigenen Zoo. Klingt jetzt für einige wieder schlimm - eingesperrte Tiere beobachten. Hierbei handelt es sich allerdings um eine private Auffangstation für zurückgelassene Tiere. (Wer sieht Simon?)

Ziemlich hell heute, oder?



Die meisten Tiere stammen von Menschen, die diese (illegal) als Haustiere gehalten hatten, und sie nicht mehr wollten, oder die sie komplett verlottern liessen. So wie z.B. diese Schildkröte. Aber was ist das für ein Knäuel an Marlenes Kopf?

Ein Affe, der offensichtlich genug von Marlenes Kommentaren hatte :-)

Hauptsächlich leben hier nämlich Affen, die aufgrund von Fehlernährung (Schokolade, muss doch gut für Affen sein, frei nach "gib dem Affen Zucker") teilweise ohne Fell, und ihre Gliedmassen essend, in die Station kommen.


Dort werden sie von Freiwilligen auf Vordermann gebracht, und wenn möglich, wieder ausgewildert. Simon, der Spinnenaffe und Star des Zoos, scheint es ganz gut zu gehen. Zumindest ist ihm der Versuch, Georg die Mütze zu klauen geglückt und einige Bananen mussten angewendet werden um sie wieder auszulösen :-)

Wie eingangs schon beschrieben, sind mehr als 50% der Bevölkerung Boliviens indigener Herkunft. So haben sie über die Jahrhunderte ihre Kultur und Sprache (hpts. Aymara und Quetschua) beibehalten. Was für den Touristen interessant anzuschauen ist, bedeutet allerdings bittere Armut.
So lebt ein Großteil von ihnen noch in einfachen Lehmhäusern am Land und probiert den steilen kargen Feldern einige Feldfrüchte abzuringen. Feldbestellung mit Ochsen und Pflug, letztmalig in Österreich gesehen vor einigen Jahrzehnten.

Ihrer Lebensfreude tut das keinen Abbruch, und für uns ergaben sich einige tolle Fotomotive.


Bolivianischer Babybjörn.

Frauenarbeit

Männerarbeit

Unsere Lieblingsarbeiter: die Orangensaftpresser. Superleckerer frisch gepresster Orangensaft für 40Cent.


 
So weit als Einstimmung auf Bolivien, wirklich einmalige Landschaften und Fotos werden folgen. (Nachsatz: wenn die langsamsten Internetverbindungen auf Erden funktionieren werden)

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