"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." - Aurelius Augustinus (354 - 430 a.d.)

Dienstag, 25. September 2012

Brasilien - Tirol, isch lei oans...

...isch a Landl a kloans,
isch a Landl a feins,
und des Landl isch meins!
 
"Ja spinnens jetzt komplett?" Oder, "Ist das jetzt ein akuter Anflug von Heimweh nach so langer Reise?", werden sich jetzt einige Daheimgebliebene vielleicht denken. Was hat den Tirol bitte schön mit Brasilien zu tun? Haben wir uns auch gedacht, aber von vorne.
 
Neulich an einer Raststation auf der Autobahn in Richtung Curitiba:
Ja zwickt mich einer, was macht den das Tirolschild mitten in Basilien? Ist das wieder eine Art von Urheberrechtsverletzung? Bisher ist uns Tirol erst einmal begegnet in Südamerika: Tirolesa, so heisst Canopy auf spanisch, aber das hier?

Aha noch mehr Werbung, das ganze wird immer mysteriöser.

Tirolmilch? Sind die nicht von Bergland aufgekauft worden? Oder haben die jetzt einen neuen Absatzmarkt in Brasilien gefunden?
 Einmal googeln, und schnell wird klar dass es sich hierbei um die zweitgrößte Molkerei Brasiliens handelt, bei immerhin fast 200Mio Einwohnern! Aber wenn ich tief im Gedächtnis krame klingelt doch etwas bei Tirol und Brasilien.
Aber um dem auf den Grund zu gehen muss man sich in den Süden Brasiliens aufmachen, in die Provinz Santa Catarina. Und dort noch einmal hinter den 7 Bergen, gelangt man schließlich zu dieser Ortseinfahrt:

Treze Tilias - Dreizehnlinden. Und daneben: "Fühl dich zu Hause", ich glaube wir kommen der Sache schon näher.

Immer mehr heimelt es. Das Geschäft Thaler.

Wohnanlagen mit österreichischem Namen.

Ja das ist Dreizehnlinden. No Tirol brasileiro - das brasilianische Tirol.

Begonnen hat alles in den 30 Jahren des letzten Jahrhunderts mit diesem Herrn hier, Andreas Thaler. Seineszeichen tiroler Bauernsohn aus der Wildschönau und ehemaliger Landwirtschaftsminister Österreichs.

Dieser wollte den nach der Weltwirtschaftskrise und der 1000-Mark-Sperre besonders betroffenen Bauern ein besseres Leben bereiten, und veranlasste auf eigene Iniative die Möglichkeit des Auswanderns in die neue Welt für alle Bereitwilligen.

Wenn man sich diese Hotelburg, die einer in Ischgl um nichts nachsteht, anschaut, dürfte der Plan aufgegangen sein. Aber dazwischen lag viel Zeit und harte Arbeit.

In unserem Budget lag ein Zimmer in so einem Hotel ausser Reichweite, aber wir hatten es viel gemütlicher im Garten der Familie Felder...

...und vor allem waren wir bestens versorgt! Sag ich noch zur Marlene, Kasspazeln wären gut, und was zaubert Frieda Felder 30min später auf den Tisch?

Richtig, Kasspatzeln und Gulasch, was uns sichtlich erfreut und geschmeckt hat.

Aber auch sonst war es ein richtiger Volltreffer, ist die Frieda doch ein 13-lindner Urgestein, und genau die richtige Ansprechperson um über den Ort mehr zu erfahren.

So machten sich 1934 die ersten 80 Männer aus ganz Österreich, aber hauptsächlich aus Tirol, auf nach Brasilien um das Land urbar zu machen. Für die damalige Zeit ein Riesenabenteuer.

Die erste Siedlung wurde gegründet und erhielt den Namen Babenberg. Heute noch steht die alte Kapelle dort...

...und wird des Schutzpatrons Engelbert Dollfuss gedacht...

...wenn auch vom Ort selbst nichts mehr übrig ist, ausser dem Friedhof. Die ersten Siedler erhielten nämlich nur Kleinparzellen die zum Überleben auf Dauer nicht reichten, und sie zogen weg.

Heute ist der Ort ein Wallfahrtsort, befindet sich doch am Fusse des Hügels eine Grotte...


...in der der heiligen Muttergottes "Nossa senora aparecida" gedacht wird.

Besonders die ersten Jahre waren hart. Befand sich doch auf dem Siedlungsgebiet nichts anderes als Urwald. So wurde ein Stück Land gekauft, gerodet, angezündet und in die Asche die ersten Feldfrüchte eingesetzt. Und bis es dann so ausschaut wie heute wurde viel Schweiss vergossen.

Schwierigkeiten bereiteten auch die ungewohnte Vegetation, Fauna und Temperaturen. So wurden die hier vorkommenden Akatien auch gerodet und verbrannt. Heute würde ein Stamm dieses Hartholzes mehrere Tausend Euro einbringen.

Das ist dieser Kuh aber auch wurscht, hat sie doch ein gutes Leben. So ist heute vor allem die Milchwirtschaft groß, der landwirtschaftliche Zweig mit dem sich die tiroler Bauern am besten auskannten.

Vereinzelt sieht man noch Bauernhäuser aus der Gründungszeit, wie der Hof der Felders aus dem Jahre 1942, mit Palmen und Kakteen davor :-)

Auf jeden Fall eine gewaltig schöne Landschaft, etwas dem österr. Alpenvorland ähnelnd. Aber, eine komplett flache Gegend zum Aussiedeln, das wollte der Minister Thaler den Tirolern doch nicht antun.

Eine Köhlerei am Wegesrand. Gibts sowas überhaupt noch in Österreich?

Wie aus einem Heimatfilm.

So eine Wanderung macht ziemlich hungrig, und dieses mal kehrten wir beim Kandlerhof ein, bei richtiger Hausmannskost...
...Schweinsbraten, Sauerkraut und Tirolerknödel - (fast) wie bei Mama...

...und Apfelstrudel mit Vanillesoße. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie sowas nach 5 Monaten schmeckt!

Ja genau, da samma hea.

Tirol wohin das Auge reicht.
 
In Brasilien ist Dreizehnlinden auch als das Gröden Südamerikas bekannt, leben hier doch die besten Holzschnitzer, deren Skulpturen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind.

Wanderten ursprünglich rund 400 Österreicher aus, hat sich deren Zahl auf heute 20 000 (Passösterreicher) vermehrt. Die österreichische Ein-Hund-Politik ist bei den brasilianischen Brüdern gottseidank noch nicht angekommen. Dies veranlasste auch den österr. Staat hier ein Konsulat aufzumachen. Und fast jeder hat einen Bekannten/Verwandten der in Österreich arbeitet, wohnt, verheiratet ist...
 Das Deutsche ist aus dem täglichen Sprachgebrauch leider verschwunden, jedoch spricht fast jeder der älter als 40 ist noch gut deutsch. So ist es ziemlich witzig, wenn man jemanden auf gebrochenem Portugisisch nach dem Weg fragt, und man im tiefsten unterländer Dialekt zur Antwort kriegt: "Ja seids es aus Eschtreich? Do miassts da entn beim Schild aui gian"
Deutsch wird in der Schule allerdings wieder als Fremdsprache angeboten und von einem ambitionierten Lehrer mit südtiroler Wurzeln gelehrt.
Apropos Südtiroler:

Das  ist der Auer Hans.
Wir: Woher bisch denn du oder deine Eltern.
Er:   Ja aus der Nähe von Meran.
Wir: Woher?
Er:   Aus Südtirol, wissts eh, dea Teil von Öschterreich den uns die Italiener wekgnommen ham.

Jawoll, wann wächst zusammen was zusammengehört? Das ist gelebte Geschichte :-)
Aber wir waren nicht zum Geschichtelernen gekommen, sondern um seinen neugebauten Hof anzuschauen. Ich übergebe an die Stallplanerin:

Tja, jetzt wirds a bissl technischer :-) (Diesen Teil widme ich natürlich speziell dem Planungsbüro Minichshofer :-), aber für alle die mich jemals gefragt haben, "was tuschn du überhaupt in deiner Arbeit, was kann man denn an einem Stall überhaupt planen?", jetzt aufpassen und dazulernen :-)

Also dieser neue Stall der Familie Auer war für mich natürlich von ganz besonderem Interesse, deshalb haben wir (auch der Georg wohlgemerkt, der ist schon ein richtiger Stallprofi!) den Herrn Auer gelöchert, was gegangen ist. 

Ein paar Fakten vorraus: Der Betrieb mit seinen 140 laktierenden Kühe und gesamten weiblichen Nachzucht wird von drei Brüdern samt Familie als Gemeinschaftsbetrieb bewirtschaftet. Vor zwei Jahren wurde gebaut, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen!

Ursprünglich hatten diese Kühe, wie die meisten ihrer Arbeitskolleginnen in der Umgebung immer noch, kein Dach über den Kopf und Beton unter den Füßen, sondern verbrachten den ganzen Tag im Freien und gingen nur zum Melken (und wahrscheinlich für ein bisschen Kraftfutter :-) ins Melkhaus.

Dach über den Kopf, gut und recht, Seitenwände allerdings Fehlanzeige, trotz Frost in den Wintermonaten. Schnee gibt es hier allerdings fast nie, daher die leichte Dachkonstruktion.

Aber den Kühen gefällts frisch und luftig, wie wir ja wissen, auch an die Liegeboxen mit Matratzen und Sägemehleinstreu haben sie sich schnell gewöhnt und geniessen sie mittlerweile schon sichtlich.


Zum Melken gehts in drei Melkgruppen dreimal am Tag in den 2x12er Swingovermelkstand. Aber auch hier weder Seitenwände noch Heizung, obwohl es richtig kalt werden kann, aber halt auch sehr sehr warm. Der Kuh gefällt die Einsicht in den Melkstand, der Bauer hat sich offensichtlich an extreme Temperaturen beim Melken gewöhnt. Meine Bauern zuhause würden sagen: "Jaja, Hauptsache der Kuh gehts gut, und wer schaut auf uns, wenns uns die Finger abgfriert im Winter?"

Das Konzept scheint aber zu funktionieren, immerhin werden hier mehr als 4000l Milch am Tag gemolken! (ein selbstreinigender Tank ist die nächste Anschaffung)

Die planbefestigten Laufgänge werden dreimal täglich mit dem Traktor abgeschoben, in einen Querkanal wie bei uns, nur dass hier die Sicherheit offensichtlich keine ganz so große Rolle spielt. Die Gülle wird in einer nur 300m³ großen Grube gesammelt und monatlich (!) ausgefahren. So was wie ÖPUL und 6 monatige Lagerkapazität gibts hier nicht.

Jaja da haben sie gelacht die Brasilianer, als die Tiroler gekommen sind und ihre Kühe nicht über den Winter in den Wald getrieben und sich selber überlassen haben, um sie danach abgemagert und ohne Kalb zurückzubekommen, sondern Heu gemacht und sie über den Winter gefüttert haben. Die Tiroler waren halt immer schon ein fleißiges und daher erfolgreiches Bergvolk!
Aber kein Tirolbesuch ist vollständig ohne zünftige Hüttengaudi mit Tirolerabend.
Und da der Sohn von der Frieda, da Erwin, Vorsitzender des Schuachplattlervereins ist, bekamen wir auch Sitzplätze fast in der ersten Reihe.

Unglaublich wie hier Kultur gelebt wird von Menschen die selber noch nie tiroler Boden unter den Füssen gehabt haben. Für uns fast beschämend, dass wir da zuhause nicht mehr daran teilnehmen.

Und nach dem zillertaler Hochzeitsmarsch und dem Watschentanz, haben wir dann doch noch beim Jägertanz mitmachen dürfen.

Am Sonntag nach der Messe war noch Kirchtag, und obwohl wir keinen dort gekannt haben, saßen wir nach 3min...

...bei der Familie Rofner am Tisch, die uns dann gleich noch zu Kaffee und Kuchen bei sich zuhause eingeladen haben. Das ist gelebte tiroler Gastfreundschaft! (und ja liebe Restösterreicher, die gibts, zumindest in Brasilien, auch ohne dafür zu zahlen :-) ) 

Wen´s mehr interessiert, dem kann ich nur dieses Buch empfehlen.

Dreizehnlinden war eine wunderschöne Erfahrung. Beeindruckend was für ein Bild von Österreich den Brasilianern hier vermittelt wird: fleissig, sauber, gastfreundlich, traditionsbewusst... kein Trailer der Tirolwerbung könnte das besser hinbekommen, und wir können nur jedem empfehlen einen Abstecher nach Dreizehnlinden zu machen!! 

Sonntag, 16. September 2012

Brasilien - Rio de Janeiro

Rio de Janeiro, Traumstadt am Zuckerhut.
Rio hat allerdings gar nichts mit einem Fluss zu tun.  Wurde die Guanabara-Bucht, an der Rio liegt, von ihrem Entdecker doch irrtümlich für eine riesige Flussmündung gehalten.
Rio, hat allerdings auch im brasilianischen Sprachgebrauch nichts mit Rio zu tun, sondern eher mehr mit "Hiu". So wird die Stadt nämlich von den Einheimischen in ihrer, an eine Mischung aus Russisch und Spanisch klingenden Sprache, ausgesprochen. Teilweise gar nicht so einfach da zurechtzukommen, v.a. weil sich eher Leben auf dem Mond, als ein fremdsprachensprechender Brasilianer, finden lässt. Aber so ist das eben in "Braschiu" (Brasilien). 
 
Trotzdem, gleich vorneweg, wir waren von Rio begeistert und sind deswegen auch gleich 8 Tage dortgeblieben.
Wozu kommt man allerdings jetzt genau in diese Stadt?
Hauptsächlich wegen dem =>
Na, Scherz, natürlich nicht wegen spärlich bekleideter Hintern, sondern... (Dazu jedoch später mehr)
 
...wegen dieser kleinen Statue hier!
 
Aus der Nähe ist sie allerdings nicht mehr so klein, und alleine schon von ihrer Silhouette kennt jeder die weltberühmte Christusstatue, die hoch über der Stadt thront.
 
Da muss man den Hals ganz nett strecken um unter ihr stehend bis nach oben zu blicken...
 
...wobei sich die lustigeren Szenen eher zu ihren Füssen abspielt, wo sich hunderte Experten in Fotokunst auf den Boden werfen um die besten Schnappschüsse einzufangen. Zumindest könnte man vom Boden essen.
 
Wir haben bei dem Blödsinn natürlich nicht mitgemacht :-)
Rio ist gerade landschaftlich eine wunderschöne Stadt, mit ihren Stränden, Monolithen, Häuserschluchten und einem im Zentrum liegenden 150km² großen Nationalpark.
So verwundert es nicht, dass sich Affen an Orten finden lassen wo man sie nicht vermuten würde.
 
Hier passen sie schon eher hin, sind dann allerdings auch schwerer zu entdecken.
 
Einzig das Stadtzentrum hat nicht viel zu bieten. Selbst die Kathedrale der Stadt ist, naja, einzigartig. Hässlich würde es aber auch treffen.
 
Von innen aber doch gewaltig mit ihren 80m Höhe und den riesigen Fenstermosaiken.
 
Der Rest sieht so aus. Jetzt kennen wir auch den Grund der Klimaerwärmung - Klimaanlagen.
 Aber in Rio hält man sich auch nicht im Zentrum auf, sondern am Strand. Reihen sich hier doch einige der schönsten und bekanntesten Strände aneinander, wie hier der Copacabana!
Ein brasilianisches Sprichwort sagt: In Sao Paolo wird gearbeitet, in Rio wird gelebt. Bei diesem Traumstrand vor der Haustüre täts uns auch nicht so in die "Haggn zahn".
 
So bunt wie die brasilianische Gesellschaft ist auch das Gemüse (man beachte den violetten Karfiol)
 
 Und am besten kann man diesem Treiben am Wochenende auf der Copacabana beiwohnen:
Kein Scherz, das ist das normale Strandoutfit der Einheimischen. Reduktion auf das Wesentliche - bis zur Schmerzgrenze.

Das passt schon eher :-)
 
Gerammelt voller Strand, aber besser als Fernsehen. Leider auch Lieblingsaufenthaltsort von zwielichtigen Gestalten und Langfingern.
 
Aber von der brasilianischen Polizei fühlt man sich gut beschützt. (PS: Alex, von der würdest wahrscheinlich du dich sogar festnehmen lassen :-) )
 
Blöd dass man relativ viel Geld mit an den Strand nehmen muss, wurde Rio doch zu teuersten Touristenstadt der Welt auserkoren. So haben wir auch unsere teuersten Pommes der Reise gegessen, für 7€.
 
Gleich eine Ecke weiter liegt Ipanema, bekannt von dem berühmten Mädchen das besungen wurde. (Im Hintergrund am Horizont ganz links sieht man den Pedra da Gavea, der höchste Berg der Umgebung)
 
Den wir auch bestiegen haben, und uns zielsicher wieder einmal den schlechtesten Tag der Woche ausgesucht hatten.
 
Aber die Stimmung war einmalig...
 
... und die Freude am Gipfel reichte zumindest für ein (missglücktes) Sprungfoto.

Brasilien boomt. Wirtschaftlich immerhin schon auf Platz 8 weltweit. Allerdings ist in wenigen anderen Ländern die Schere zwischen Arm und Megareich so groß, und liegt doch so nah beieinander.
So wachsen die Favelas (brasilianischen Armenviertel) immer noch in den Himmel, und sind meisten nur durch eine Autobahn von den Wolkenkratzern der Superreichen getrennt.

Einblick gelangt man in diese Favelas nur mit einer geführten Tour, ausser man ist lebensmüde. Staatliche Ordnung gibt es nämlich in den verwinkelten Gassen keine...

...sondern es herrscht das Recht des Stärkeren. Regiert werden die Favelas von Drogenbanden, die ihre Territorien mit Waffengewalt verteidigen, sichtbar an jeder Ecke an den unzähligen Einschusslöchern. Hierhin sollte jeder "Anarchie an die Wand sprühende Idiot" aus Österreich geschickt werden, zur Anschauung ob er diese Gesellschaftsform wirklich für die Beste hält.
 
Alles ist irgendwie zusammengeschustert, geflickt, und funktioniert im Endefffekt doch nicht.
 
Nicht verwunderlich dass man in jedem Laden in den Favelas das passende Equipment zum Anzapfen jeglicher Leitung bekommt.
 
Statiker hat kein Haus je gesehen, so kracht alle paar Tage auch wieder ein Gebäude in sich zusammen.
 
Und doch gibt es unermüdlich Anstrengungen die Situation der Bevölkerung zu verbessern, gerade auch in Hinblick auf die kommenden  Großveranstaltungen Fussballweltcup und Olympiade. Hier trommeln Jugendliche für Geld, besser als Drogendealen.

Trotzdem scheint es ein Kampf gegen Windmühlen zu sein, leben doch allein in Rocinha, der Favela die wir uns angeschaut haben 70 000 Menschen!
 
Dass wir schon weit herumgekommen sind, erkennt man auch am W.O. unserer FlipFlops, die nach 4 Monaten beide ihren Geist aufgegeben haben.
 
Allerdings fehlt in Rio noch das wichtigste, der Zuckerhut. So wollten wir nicht den Tourimassen folgen und die Gondelbahn nehmen, sondern auf eigene Faust raufgehen.
 
Allerdings sind die Informationen über mögliche Wege spärlich bis nicht vorhanden, aber, eigentlich muss es ja immer nur nach oben gehen.
 
So sind wir bis über die Hälfte ohne Probleme gekommen, nur dann versperrte uns eine 15m hohe senkrechte Felswand den Weg, nur mit Seil bewältigbar...

...so mussten wir umdrehen, aber nicht bevor die Geiervally noch fast in ein Nest selbigen Vogels gelatscht wäre :-)


So mussten wir doch die Gondelbahn nehmen (bekannt aus dem James Bond Film)
 
 
...weil mit dem Hubschrauber wäre es zwar schneller gewesen, wir hätten allerdings in 20min all unser Geld der Reise verbraten.
 
 
Die Fahrt mit der verglasten Gondel ist aber auch ein Megaerlebnis...
 
...und wir wurden mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. (Rechts am Haaransatz die Christusstatue)


Kletterer mitten in der Großstadt.

Rio, wir lieben dich!