"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." - Aurelius Augustinus (354 - 430 a.d.)

Montag, 28. Mai 2012

Ecuador - Cotopaxi

Nachdem unsere Akklimatisation richtig gut funktioniert hat (Gott sei Dank hab ich mir da ja einen Spezialisten mitgenommen!) haben wir uns Richtung hoher Berge aufgemacht...unsere beiden großen Ziele, die beiden höchsten Berge Ecuadors:
Cotopaxi und Chimborazo.... 

In Machachi haben wir uns die ganze fehlende Bergausrüstung ausgeliehen und uns dann mit einem Taxi in den Nationalpark aufgemacht

ja das ist er, nur dass das Foto aus dem Internet stammt, weil wir ihn so leider nie wirklich zu Gesicht bekommen haben, unser Ausblick war eher so:
ja man kann ihn nur wage erkennen, aber so ist das zur Zeit hier mit dem Wetter :-(
zumindest hats am Abend noch aufgerissen und wir haben endlich einen Blick auf den Gipfel erhaschen können
Refugio Josè Ribas (4800m), Zähneputzen um 18 Uhr und dann ab ins Bett, Tagwache um 23:45, Abmarsch um 00:25
leider bei relativ starkem Wind und Nebel
und nach 5 1/2 Stunden Aufstieg durch zum Teil ziemlich steiles und spaltenreiches Gelände (Gott sei Dank sieht man bei Nacht nicht wo man da so rumsteigt :-), erreichen wir um 6:00 Ortszeit endlich den Gipfel des Cotopaxis (5897m), juhuuu!
nur leider schon wieder im vollen Nebel und bei ziemlichem Sturm!
Wir...
...und unsere Kleider bzw. Ausrüstung war komplett vereist...
das wäre der Blick vom Gipfel aus in den Krater, der uns nur leider verwehrt blieb!

unser riesen Glück war, dass es beim Abstieg richtig aufgerissen hat und sich der gewaltige Glescher, den wir bei Nacht durchstiegen hatten, nun von seiner schönsten Seite zeigte! Hier ein paar Eindrücke:
Abstieg kurz nach Sonnenaufgang




und überall diese riesigen Eiszapfen

 
ein Traumblick!
und nach der Durchquerung und Überquerung einiger Spalten...

...erreichen wir, zwar ziemlich erschöpft aber wohl auf das Refugio!

tja und da die Austiegsbedingungen (vorallem wetterbedingt) am Cotopaxi schon ziemlich schwierig waren und wir wieder nur einen Nebelgipfel erlebt hatten, beschlossen wir eigentlich genau zu diesem Zeitpunkt, auf den Chimborazo zu verzichten. Nach so einer Anstrengung denkt man sich einfach nur, warum zur Hölle tu ich mir das eigentlich an?

Freitag, 25. Mai 2012

Ecuador - Akklimatisationstouren

Nachdem wir unsere 2-wöchige Sprachschule sogar mit Zertifikat abgeschlossen hatten, wendeten wir uns den Bergen Ecuadors zu, wobei unsere Hauptziele der Cotopaxi (der 2-höchste) und der Chimborazo (der höchste Berg Ecuadors) waren. Da beide jedoch nicht ohne vorherige Akklimatisation zu machen sind, und Ecuador genügend weitere hohe Berge anzubieten hat, machten wir uns in die Sierra zum Berggehen auf:


Erstes Ziel war der "El Corazon" (4782m); der Schein trügt, denn so frei von Wolken hatten wir ihn den ganzen Tag nur für ein paar Minuten gesehen


Am Gipfel hat es dann, nach kurzer Klettertour den Grat entlang, so ausgesehen

was Marlene´s Freude keinen Abbruch tat

zumindest wurden wir beim Abstieg nach 1700Hm mit herrlichen Blicken ins Tal belohnt



Nachdem Ecuador auch bekannt für Trekking ist, probierten wir uns am Condor Trek, dem Bekanntesten. Meistens auf ca. 4000m gelegen sollte es durch das Paramò gehen (der typischen Graslandschaft der Hochebene) vorbei an den Bergen Antisana und Cotopaxi...
Obwohl es die ganzen letzten Tage geregnet hatte (eigentlich sollte schon lange Trockenzeit sein), war Marlene noch motiviert die Bäche mit ausgezogenen Schuhen zu durchqueren...

...Georg hat schon geahnt dass da was Schlimmeres kommt und sich aufs "Hoseraufkrempeln" beschränkt...

Und wenig später hat dann auch der Schlammwahnsinn begonnen. Und nein, man kann dem nicht ausweichen, weil links und rechts des Weges das undurchdringliche, ca 2m hohe, Paramò-Gras wächst.

Den ganzen Tag im Schlamm zu waten geht ja noch, aber dann in ein im Moor stehendes, nasses Zelt, samt feuchte Schlafsack zu steigen, grenzt schon etwas an Masochismus.

Daher entschlossen wir uns am zweiten Tag die Tour abzubrechen, bevor wir im Schlamm (komplett) versinken...


...was Georg dann wirklich fast geglückt ist, zumindest bis weit über die Knie hinauf, wie man an den roten Schlammrändern an der Hose, und seinem begeisterten Gesichtsausdruck gut erkennen kann.

Aber man kann es auch positiv sehen, wir haben es zumindest überlebt, das Pferd nicht, das ist im Schlamm stecken geblieben und verreckt!


Jetzt könnte man meinen wir hatten vom Wasser die Schnauze voll, aber Nein, wenn es sich um heisse Thermalquellen handelt, wie die in Papallacta, dann können wir nicht genug davon kriegen.

Gelegen sind die heissen Quellen an einem kalten Gebirgsbach, wo sich einige wenige Wagemutige (kurz) hineinwagen...

...die Weicheier mischen sich lieber unters Volk in die heissen Becken.

Solche angenehmen Dinge lassen das Gemüt natürlich schon wieder steigen...

...noch mehr jedoch ein gscheites Essen, besonders wenn Georg endlich zu seinem Cuy (Meerschweinchen) kommt.

Unglaublich zart, wohlschmeckend, sauteuer und eine Spezialität in den Anden.


So gestärkt wagten wir uns dann an die nächsten Berge, hier die Ilinizas.
Hier auf dem Weg zum Refugio Nuevos horizontes auf 4700m gelegen, die beiden Ilinizas im Blickfeld...

...wo wir in dieser zugigen Hütte bei nasskaltem Wetter übernachtet haben.

Am darauffolgenden Morgen sind wir dann auf den Iliniza norte (5126m) gegangen, wobei wir beim Aufstieg wieder mal für ein paar Minuten ein wunderbares Schönwetterfenster hatten (hier Georg mit dem Iliniza sur)...

... sich das Wetter zu 99% jedoch wieder einmal so präsentierte :-(

Dienstag, 15. Mai 2012

Ecuador - Rucu Pichincha

An unserem zweiten Wochenende on Tour machten wir uns auf zum Teleférico, einer Gondelbahn die auf den Hausbergs Quitos führt und der ganze Stolz der Stadt ist. 
6 Jahre alt und schon ziemlich veraltet, keine Ahnung wie die das geschafft haben, vorallem die Gondeln schauen aus wie aus den 70iger Jahren (wenn man sie mit unseren Skiliften vergleicht)

beim Besteigen der Gondel wird akribisch darauf geachtet, dass man auf einem der 6 Punkte steht, sonst könnte man ja die vorbeiflitzende Gondel verpassen (die mit ungefähr 0,5 km/h daherkommt)...

...und dann im gleichen Mördertempo rauf auf 4100m fährt, aber sie ist immerhin eine der höchsten Gondelbahnen der Welt, der Quito wunderschön zu Füßen liegt

 
despacio - no correr, (langsam - nicht laufen), da hats den einen oder anderen wohl schon umgehauen auf dieser Höhe!

auf dem Weg zum Rucu Pichincha (Gipfel), Blick zurück






is ganz schön anstrengend in dieser Höhe, da hat man sich eine kleine Pause auf einen von diesen Riesenbrokkolies durchaus verdient (is aber total unbequem)

lustige Würstelpflanzen

Schlussendlich erreichen wir bei Graupelschauer den Gipfel des Rucu Pichincha 4698m, von uns auch liebevoll "Mirador de las nubes" genannt, juhuuu

und nach getaner Arbeit Pause und a Jaussse...(kaum zu glauben, nicht einmal 4500m halten die Sprayer ab!)





und zum Ausklang gings dann noch zum Mittelpunkt der Erde, aber laut GPS liegt der Äquator anscheinend ungefähr 150 m weiter daneben...

...nämlich genau da, fühlt sich aber nur unwesentlich anders an :-)