"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." - Aurelius Augustinus (354 - 430 a.d.)

Sonntag, 29. Juli 2012

Kolumbien - Kultur + Party = Partykultur

Wir sind jetzt beide nicht die großen Kunstkenner und -liebhaber, aber man will ja auch etwas Abwechslung in die Reise bringen (ja, auch "nur" Reisen kann einmal langweilig werden), deshalb haben wir das eiskalte und verregnete Bogota genutzt, um unser Kunstwissen etwas auf Vordermann zu bringen. Und Bogota hat diesbezüglich Einiges zu bieten:

In Zipaquira, einer kleinen Stadt etwas ausserhalb von Kolumbiens Hauptstadt, gibt es die erste Kunst zu sehen, eine Salzkathedrale. Gut, ist jetzt noch nicht Kunst an sich, aber was die daraus gemacht haben schon...
Eine Salzkathedrale gibt es z.B. auch in Polen, aber nicht in dieses kitschige Licht getaucht und mit mysthischer Musik untermalt...

Die ganze Anlage ist riesig (fast 1km² groß) und besteht aus mehreren Hallen, Statuen, einem Kreuzweg und einer Kirche und wurde nur für touristische Zwecke aus dem Berg gehauen.

Allein das Kreuz hinter uns ist ca. 10m hoch!

Das Salzbergwerk selbst ist immer noch in Betrieb, allerdings einen "Stock" tiefer.
Alles in Allem ein Erlebnis der anderen, komischen, touristischen, kitschigen Art, aber auf jeden Fall einen Besuch wert!

Das eigentliche, kulturelle Highlight Bogotas ist sein Goldmuseum. Darunter konnten wir uns anfangs nicht wirklich etwas vorstellen, Goldmünzen, Goldbarren, Goldschmuck - ist es das wirklich wert anzuschauen?
Ja! Es handelt sich um die größte Ansammlung von Goldschätzen weltweit 35 000 Stück insgesamt, Wahnsinn. Hauptsächlich handelt es sich um Goldschmuck der prähispanischen Ära, ca 1500 v.C. bis 1500 n.C..

 Man glaubt ja immer die konnten vor 2000 Jahren keinen tollen Schmuck machen, mit ihren plumpem Werkzeugen. Aber hier sieht man wie filigran diese gearbeitet wurden, mit freiem Auge fast nicht erkennbar, erst in der Fotovergrößerung darüber!

Totenmaske

Teilweise wurde das Gold in Formen gegossen (im Hintergrund). Man beachte die Barthaare der Ratten! Und die ganze Ratte misst insgesamt vielleicht 2cm.

So präsentierte sich ein damaliger Herrscher seinem Volke. Kein Wunder, dass die Spanier glaubten sie sind im 7. (Gold-) Himmel angelangt.
Ein Goldohrring, wie in das normale Fussvolk getragen hatte. Mit Wachstechnik hergestellt, und mit Goldbändern schon damals repariert.

Dieser Goldreichtum lies die Spanier jahrhundertelang an die Sage von El Dorade glauben, bestätigt auch durch große Goldfunden in Seen. In diesem Raum sind die Stücke eines einzigen Sees ausgestellt, mehr als 8000...


Das alles muss natürlich auch gesichert werden, mit 30cm dicken Stahltüren (für dich Alex)
Einen weiteren Beweis für die Existenz El Dorados glaubte man mit diesem Floss gefunden zu haben, die genau die Szene der Sage darstellt und das wertvollste Stück der Sammlung ist. Wenn man nur eines mit nach Hause nehmen könnte...

Ein weiteres Museum der Stadt ist Botero gewidmet, der bekannteste Künstler (neben Shakira) des Landes. Bekannt ist er für seine unproportionalen Figuren, zu sehen auch in unserem letztem Post.

Ein Paradebeispiel dafür, mit einem Selbstbildnis des Künstlers.

"Mona Lisa" ala Botero
Foto, Bild oder Wirklichkeit?
Laienkunst, gefunden in einem Hostel in Bogota. Ohne Worte. :-)

So genug Kunst, jetzt geht´s ab zur Party nach Villa de Leyva, einem kleinen Ort komplett in alter Kolonialtracht.
Wie für einen Film gemacht.

Und was gibts da jetzt zu sehen??

Diverse einheimische und fremde Tiere :-)

Die natürlich von unserer Stallplanerin gleich Probegeritten werden wollen!

Lost in Villa de Leyva.

Ein Kronosaurus, 130 Mio Jahre alt.

Das ist wieder was für Georg: Asado, gegrillt/geräuchertes Fleisch. Superrico!

Aber, Villa de Leyva ist für sein 8-tägiges Virgen de la Carmen - Festival bekannt, wo wirklich 8 Tage rund um die Uhr Halligalli angesagt ist, mit täglichem Feuerwerk, Livebands, Bier, Schnaps... und seinen Auswüchsen :-)

Und jedes Fest ist nur so toll, wie es seine Teilnehmer sind, und die waren super: Georg, Roel, Jeff und Marlene.
Kabelsalat der Hauptstromversorgung, nicht sehr vertrauenserweckend hier im Regen zu stehen...

Marlene mit der kolumbianischen Version der Promillebiene. Schöne Augen. :-)

So viel Party wurde mit einem Heimatbesuch im Casa Viena beendet, einem von einem Wiener geführten Hostel/Restaurant, Geheimtipp der schweizer Reiseprofis Bruno und Renata. Mit richtiger Pizza (nicht das was die Kolumbianer glauben dass Pizza ist), Vanillekipferl und Wiener Schmäh (kostet extra).

1 Kommentar:

  1. Heeee, die kolumbianische Promillebiene!!! Die führt gleich zum Alko- einen Drogentest durch.

    Viel Spaß weiterhin.

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