"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." - Aurelius Augustinus (354 - 430 a.d.)

Mittwoch, 8. August 2012

Kolumbien - Guajira und Tayrona

Nach so viel Kälte müssten doch tropische Temperaturen an der Küste Kolumbiens die wahre Wohltat sein - dachten wir. So strandeten wir bei 35 C° im Schatten in Santa Marta, dem Ausgangspunkt für einige Aktivitäten in der Umgebung:
"Bohh ehh Alter, das ist für einen kältegewohnten Mitteleuropäer viiiel zu heiß. Passt so ein Ventilator nicht in unseren Rucksack?", denkt sich wohl Georg bei diesem Gesichtsausdruck.

Küste, Strand, Sonne, Bräunen - denkt man sich, aber am Strand von Santa Marta wohl eher nicht.

Das einzig Sehenswerte der Stadt ist seine weissgetünchte Kirche, die Älteste in ganz Südamerika. Liegt wohl daran, dass Santa Marta die erste Stadt war, die die Spanier in Südamerika gegründet hatten.

So zuerst mal Mittagessen, jedes mal eine Überraschung was sich in den Blättern verbirgt.
Ah, Reispampe, lecker. Aber man wird satt für 50 Cent.

Die erste Tour die wir von hier aus machten, war auf die Halbinsel Guajira, nördlichster Punkt des südamerikanischen Festlandes. Prägt rund um Santa Marta noch üppiges Grün die Umgebung, wechselt die Landschaft 200km weiter nordöstlich in eine wüstenähnliche Landschaft:

Von Kaktuswald...

...bis totales Nichts! Der Wind pfeift hier ohne Wiederstand mit Orkanstärke über die staubigen Ebenen. Da kann man sich gemütlich zurück- (oder vor-) lehnen und geniessen.

Unsere Truppe für den 2-tägigen Trip, dieses mal nur Spanischsprechende. Gehirn wieder umstellen - an jedes Wort ein -os oder -as dranhängen - fertig :-)


Nicht immer ist alles Eitelwonne, und bei diesem Ausflug hatten wir grösstenteils das Gefühl einem Touristennepp zum Opfer gefallen zu sein: hier die "Salzfabrik"...

...hier die "unberührte" Natur... (man sieht wieso die Plastiksackerldiskussion bei uns geführt wird)

...hier das Ojo del mar (=Auge des Meeres), die "heilige" Stätte der Wayuu, der dort lebenden Indigenen... (verdreckter stinkender Tümpel, so heilig kann der ihnen nicht sein)

...und hier der "Leuchtturm". Naja. Schon schönere gesehen, als diese Taschenlampe auf Stelzen.

Aber genug gesudert, es hatte natürlich auch schöne Seiten, vor allem die Nacht in der Hängematte direkt am Meer unter herrlichem Sternenzelt.
Sheep crossing...

Ich geh mit dir bis ans Ende der Welt!

Angekommen.

Der zweite Ausflug ging in den Parque Nacional Tayrona, dem letzten Küstenurwald an der südamerikanischen Karibikküste, und dieses mal wurde nicht zuviel versprochen, hier gibt es wirklich einzigartige unberührte Natur:


Ein Grund für seine Unberührtheit ist wohl auch der Fakt, dass man nur per pedes dorthin gelangt. So ging es mit jeweils 10l Wasser im Gepäck für 2h durch den Urwald.
Grün soweit das Auge reicht. Vorbei gehts an...

...Tausendfüsslern...

...Strandeidechsen...


...und den faszinierenden Blattschneiderameisen, die auf von ihnen angelegten Wegen, die abgeschnittenen Blattstücke unermüdlich in den Bau tragen, um damit ihre Pilze zu füttern, die sie dann wiederum fressen!

Bereits lange bevor man das Meer sieht, hört man das tiefe Brummen der heranrauschenden Wellen durch den Wald hallen, und wird dann endlich mit solch einem Anblick belohnt:

Herrlich weisslichgraue Sandstrände, auf denen wie durch Gotteshand verstreut, riesige Granitblöcke liegen...

...die natürlich zur Besteigung einladen.

Da hatte wohl jemdand zu viel Gewicht bei seiner Besteigung und den Felsen zerstört, Frechheit.
Nach dem Urwald muss man noch eine Stunde dem Strand folgen, um an das eigentlich Ziel zu gelangen:
Cabo San Juan - ein karibischer Traum

Den man nicht ganz alleine träumt. Aber dank unseres Zeltes geniessen wir etwas Privatssphäre...

...und können romantische Nächte verbringen.

Untertags verteilen sich die Leute allerderdings auf den vielen Stränden, und man hat wirklich einen für sich alleine!


Das, ist Urlaub (vom Urlaub) :-)

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