"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." - Aurelius Augustinus (354 - 430 a.d.)

Freitag, 22. Februar 2013

Australien - No Känguruh´s in Austria

Auch wenn Sydney wunderschön war, so sind wir halt keine Großstadtmenschen. Aber in Australien gibt es ja gottseidank Natur im Überfluss. So sind die Blue Mountains mit gleichnamigen Nationalpark keine 2h Stunden von der Stadt entfernt.
Aufgrund seiner Stadtnähe ist er auch einer der beliebtesten Nationalparks Australiens, und keine chinesische Reisegruppe kommt daran vorbei. Und eine Fahrt mit der Seilbahn über den Abrund ist das Highlight.
Wir blieben da eher wieder bei den Schusters Rappen, und machten uns zu Fuß auf den Weg.
Australien scheint aus feministischer Sicht noch ein Steinzeitland zu sein, und an so einem Schild hätten sich selbige aus Österreich schon lange mockiert: Mann trägt Rucksack und geht vorneweg, Frau mit Kopftuch und Kleid latscht brav hinterher. Unmöglich, solche Klischees werden im 21. Jhr. noch bedient :-)
 
Aber man kommt ja eigentlich wegen dem Ausblick her, und der ist von oben beeindruckend. So liegt die Stadt Katoomba und die Hauptstrasse am höchsten Punkt, will man in den Nationalpark muss man immer zuerst absteigen.
Aber der Mensch (und wir) sind schon komisch: zuerst schaut er von oben hinunter und meint "ma is des da unten schen"...
(3 sisters)
 
...um anschließend 2h nach unten zu gehen...
 
...und dann wieder nach oben zu blicken und zu sagen "ma is des da oben schen" :-)
(The big landslide)
 
Die Blue Mountains heißen übrigens deshalb so, weil der Horizont durch ätherisches Eukalyptusöl, das sich hier zuhauf in der Luft befindet, blau verfärbt wird.
(Goose Valley)
Und beim Anblick diesen weiten Grüns konnten wir es nicht lassen und beschlossen nocheinmal eine zweitägige Wanderung mit Zeltübernachtung zu machen...
Also den Fluss bis an den Rand Folgen...

 
...und anschliessend entlang dem höchsten Wasserfalls Australiens einer Felswand entlang nach unten.
Der Bridalfall, immerhin 180m hoch.
600 Höhenmeter tiefer langt man dann am Talboden und im tiefsten australischen Busch an. Marlene geht fast unter im Grün.
Bisher konnten wir ja in Patagonien und Neuseeland ohne Bedenken durch die Gegend wandern. Aber da von den 10 giftigsten Tieren der Welt, 8 in Australien leben, und wir in dem dichten Geäst gleich fast auf eine Schlange draufgestiegen wären, zogen wir es doch vor mit Stock zu wandern. (Leider kein Foto der Schlange - wir waren zu aufgeregt [und zur Beruhigung, es war eine "red bellie black snake", nur das 10.-giftigste Tier Australiens. Ja dann...])
Immerhin diese 1m lange Echse haben wir in den Kasten bekommen.



Aber nach 5h kamen wir sicher im Blue Gum forrest an.
Wie der Name vermuten läßt, handelt es sich hier nicht um blaue Gummibäume, sondern um blaue Eucalyptusbäume. Der Australier kann mit dem Ausdruck Eucalyptus nämlich nichts anfangen, sondern der ist hier nur unter "gum tree" bekannt.
So ist der Eucalyptus feuerresistent, ja brauchen seine Samen zum Keimen sogar einmal die Hitze eines Feuers! Am Bild oben ist gut der Unterschied zw. Eucalyptus (weisse Stämme) und anderen Bäumen ersichtlich (verkohlte schwarze Stämme)
Lagerfeuerromantik an der Acacia flat.

Nächtliche Besucher gabs auch wieder: Flugbeutler. Die können von Baum zu Baum im Gleitflug gelangen.
Und Bäume gibts hier genug. Man muss den Kopf ganz nett in den Nacken legen...
 

...um bis in die Baumkronen sehen zu können.
Am nächsten Tag ging es alles wieder retour, wobei Abkühlungen unterwegs lockten: Marlene in einem natürlichen Whirlpool.
Und Georg unter einem Wasserfall.
Ääh, Georg?
 
Zur Erinnerung, das ist der 180m hohe Wasserfall von vorhin.
Georg gesehen?
Jetzt aber. Die größte Dusche der Welt! Supererfrischend.

Und anschließend alles wieder durch die Felswand nach oben.

 
  
...bis man wieder am Ausgangspunkt oben ankommt.
Ganz in der Nähe, die Jenolan caves. (in australischem Massstab heißt das "nur" 100km weiter) Die größten Karsthöhlen Australiens:
Die Höhlen sind so groß, dass die normale Hauptstrasse durch einen Teil dieser hindurchführt!
Kilometerlang winden sich die Höhlen durch den Kalk.
 

...und formen Stalag-titten (entschuldige, Georgs Eselbrücke für die herabhängenden Säulen :-))  und Stalagmiten...

...und riesige hauchdünne Fächer.



Die pinken Sinterterrassen.
Und zum Abschluss noch etwas Kitsch für die Chinesen, von welchen sich auch ein oder zwei unter die Besuchermassen gemischt hatten.
Daran im Anschluß: Stärkung Aussie-style: Fish´n Chips auf Papier serviert.


Wobei gesünder ist es auf jeden Fall wenn Marlene wieder was aus einfachsten Mitteln zaubert.
 Wenn Georg die Dosen aufbekommt. Einziges Werkzeug was wir das nächste Mal mitnehmen würden auf eine Weltreise, wäre ein Dosenöffner. Aber der Zelthering und ein Stein tun es auch :-)




 

So gestärkt machten wir uns auf zum höchsten Berg Australiens, dem Mt. Kosciuszko (2228m).
 
Klingt jetzt dramatischer als es war. Der Weg glich eher einer Garagenauffahrt...
...und der Gipfel als solcher eigentlich fast nicht auszumachen (die Kuppe in der Mitte)

Aber trotzdem eine wunderschöne Landschaft im alpinen Australien, und das Beste:

Wir hatten endlich (keine totgefahrenen) Känguruhs gesehen :-)
 Australien ist das einzige Land auf der Erde, wo jeder sofort versteht woher wir kommen. Überall sonst auf der Welt wird Austria mit Australia verwechselt. Daher auch das Lieblings-T-shirt des australischen Österreichurlaubers: No Kangaroos in Austria! 
Tja, aber sind auch putzig die Tiere:
 
 
 
 

Und dann gabs auch noch temperaturmäßig einen versöhnlichen Abschied, bei warmen Graden...


...und schönen Stränden.
 
 
 

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