"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." - Aurelius Augustinus (354 - 430 a.d.)

Sonntag, 3. Februar 2013

Neuseeland - Nordinsel: Von Taranaki bis Auckland

Vom Touristenmagneten Tongariro-crossing (in unserem letzten Post beschrieben) scheint es nur ein Katzensprung zu unserem nächsten Bergziel zu sein, dem Taranaki:
Zum Greifen nahe, und doch mehr als 150km entfernt.
Die Maori liefern auch gleich den passenden Mythos dazu: Einst standen alle 3 Vulkane beieinander (Taranaki, Tongariro und Ngauruhoe), kamen jedoch ins Streiten und der beleidigte Taranaki wanderte an die Westküste aus.
Könnte uns ja eigentlich egal sein, wieso der da drüben steht. Nur dass das Gebiet dazwischen zu den abgeschiedensten auf der Nordinsel zählt. Passend auch der Name der Strasse die die zwei Regionen verbindet.
So verwundert auch dieses Schild nicht...
Wirkt wirklich ziemlich  forgotten die Gegend, aber wunderschön.
 
 
Und nach 4h wilder Kurverei und Gekurbel am Lenkrad steht er vor einem.
Eigentlicher Plan wäre gewesen den Taranaki zum Sonnenaufgang zu besteigen, nur schien das Wetter da nicht mitspielen zu wollen. So disponierten wir kurzfristig um, und bestiegen erstmals einen Berg zum Sonnenuntergang: 
So ging es wieder einmal endlos erscheinende Geröllhänge nach oben...
...teilweise erleichtert durch die bekannten "Steighilfen"...
...zum Schluss dann aber einem Grat entlang, der zumindest Armeinsatz erforderte, dafür aber herrliche Tiefblicke offenbarte.
Blöderweise zog es dann knapp unterhalb des Gipfels zu, aber unser schweizer "Bergführer" Christoph lotste uns sicher nach oben :-)
Wobei wir, im Krater angelangt,  zuerst gar nichts sahen...
...der Kraterrand dann aber ins Bild kam...
...es sich langsam lohnte die Kamera zu zücken...
...und dann unseren ersten Sonnenuntergang auf einem Berggipfel verfolgten.
 

Tiefblick auf die umgebende Landschaft. Deutlich ist die Grenze des Nationalparkes zu sehen, der sich in einem exakten Radius 10km rund um den Gipfel erstreckt. Dahinter die Meeresküste.




 
Wunderschön anzuschauen, aber dass wir unsere Daunenjacken noch einmal brauchen würden, hätten wir auch nicht gedacht.

Langsam verschwand die Sonne im Dunst des Horizontes...

...und der Schatten des Taranaki erstreckte sich hunderte Kilometer weit in die flache Tiefebene.

Im letzten Licht begannen wir unseren Abstieg, der sich aufgrund des aufziehenden Nebels als etwas trickreicher herausstellte als angenommen, aber schließlich um Mitternacht am Auto endete.

Nun verblieben nur noch wenige Tage bis zu unserer Abreise, und wir durchquerten die restliche Nordinsel im Eiltempo:
 
"3 sisters", wobei eine wohl verloren gegangen sein dürfte.

Der Waikato-river nimmt in einem engen Schluff Anlauf...


...und stürzt im Anschluß den Huka-fall, den größten Wasserfall Neuseeands hinunter. Gelegen nahe Taupo.
Einige Kilometer weiter bildete der Fluß jahrtausendelang eine weitere Sehenswürdigkeit, die Aratitia-rapids, die wildesten Stromschnellen Neuseelands:
Man muss leider von der Vergangenheit sprechen, da ein Damm den Fluß seit ein paar Jahren komplett abriegelt...
 ...oder doch nicht? Selbes Foto 5 Minuten später aufgenommen:

Die Energiegesellschaft ließ sich auf Druck der Bevölkerung auf einen Kompromiss ein, und so wird der Fluß 4x pro Tag für 15min mit derselben Wassermenge bestückt, wie vor dem Dammbau.
Und so haben sich die eigentlich unspektakulären Aratiatia-rapids zu Touristenmagneten entwickelt. Wer kann schon mal ein Flußbett leer, und gleich darauf randvoll erleben?



Letzter Einkauf in "unserem" Lebensmittelgeschäft, dem Countdown...

...wobei hierbei noch eine Spezialität Neuseelands gekauft wurde, Grünlippenmiesmuscheln. Und Marlene stellte ihre Kochkünste wieder einmal unter Beweis, und die riesigen Muscheln schmeckten hervorragend in ihrer Weißweinsauße. (übrigens das günstigstes Gericht das wir uns in Neuseeland gekocht haben. Die gesamten Krustentiere oben abgebildet kosteten nur etwas über 1€, blöderweise fanden wir das erst beim letzten Einkauf heraus)

Die geothermale Region um Rotorua zählt zu den touristischsten ganz Neuseelands, und so kostet so ziemlich alles etwas. Ausser ein Bad in diesem Fluß hier, dem "kerosen creek". Es kommt jetzt nicht so spektakulär rüber, aber der gesamte Bach hat weit über 35C° und ladet herrlich zum Baden ein. Für uns ein Unicum weltweit, weil normalerweise quellt ja höchstens ein kleines Bächlein mit warmen Wasser irgendwo hervor, hier aber gleich ein ganzer Bach.

Gratis Thermalbadfeeling! (mit Kerosingeruch)
 Rotorua ist auch das Zentrum der Schafwirtschaft Neuseelands, und kaum ein Tourist kommt um eine Schafshow herum, wir auch nicht!

Der Star des Programms...

...zumindest unter den chinesischen Gästen.
Böcke, sämtlicher in Neuseeland vorkommende Schafsrassen. Inklusive der original neuseeländischen Blauhemdenglatze.
 
Ein gestandener Neuseeländer demonstrierte dann noch wie man ein Schaf richtig schert. Er braucht zwar fast 2 min dazu, der Weltrekord liegt allerdings bei unglaublichen 14 sec!
 
Wer so eine Schur noch nie gesehen hat, hier das Video dazu:


Als Ausklang wollten wir noch etwas Entspannen am Strand in der Bay of Plenty.
Aber was hat Marlene mit dem Spaten da vor. Kindheitserinnerungen?

Aha, da vorne scheint es etwas gratis zu geben.

Gold? Ein Schatz? Wildes Gebuddel am Strand...


...und wir mittendrin.
 Grund ist eine weltweite Einzigartigkeit: Hier am Hotwater beach strömt nämlich heißes Wasser aus unterirdischen Quellen an die Oberfläche, und zwar genau am Strand. Nur kurz um Niedrigwasser herum, füllen sich gegrabene Becken mit dem angenehm warmen Wasser, während man von oben von den kühlen Wellen umspült wird.
Ziemlich witzig...

...nur leider kein exklusives Vergnügen.

Tja, und nach exakt 4974,3km ging unser Neuseelandabenteuer am Flughafen von Auckland zu Ende. Aber das nächste wartet schon:
Aussie, Aussie, Aussie - hey, hey hey!
 

1 Kommentar:

  1. Hola Marlene und Giorgeman!

    Also das Foto mit dem Sonnenuntergang ist wunderschön!

    Das mit den Treppen und ausgebauten Wegen gefällt auch mir. Es scheint, als könnte man die Berge fast mit Flip-Flops besteigen, wie in der Piefke-Saga ;-).

    Übrigens habe ich mich für den Linz-Halbmarathon am 21.4.2013 angemeldet. Ich muss nur noch trainieren. Falls Ihr schon da seid, seid ihr herzlich zur alljährlichen Grillerei eingeladen.

    Viel Spaß bei den Wallabys!

    Matze

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