"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon." - Aurelius Augustinus (354 - 430 a.d.)

Mittwoch, 28. November 2012

Bolivien - Kann mir mal bitte jemand das Salz reichen?


Das Ende unseres letzten Blogs ließ ja den Ausgang des Fluges offen, aber um es kurz zu machen, wir sind trotz Unwetter und sonstigen Widrigkeiten gut über Umwege in La Paz angekommen. Und haben dort dann fast direkt den Nachtbus nach Uyuni genommen.
Die kleine Stadt im Nirgendwo existiert fast ausschließlich aufgrund des Tourismus. Der Bär steppt dort deswegen allerdings noch lange nicht, und einziges Sehenswertes der Stadt ist das hier:
...Schienen.
Was mutig erscheint, läßt sich bei 2 Zügen am Tag, als doch kalkulierbares Risiko einstufen.

Am Ende dieses Schienenstranges befindet sich allerdings ein Eisenbahnfriedhof, auf dem man sich nach Herzenslust herumtreiben kann.
Michi als Lokführer mit Stuntfrau Marlene.

Spielend leicht können Powerfrauen (mit Hilfe) die schweren Achsen bewegen.

Seit Jahrzehnten scheinen die Lokomotiven hier schon vor sich hin zu rotten.

Tja, aber wegen dem bischen Schrott kommen hier nicht Tausende von Touristen her. Die Stadt ist vielmehr Namensgeber und Ausgangsort für Touren zur größten Salzwüste der Erde, der Salar de Uyuni. Diese riesige Salzebene hat mehr als 12 000km², gleich groß wie Tirol!
Um durch diese brettelebene Fläche zu fahren braucht man ein geeignetes Gefährt. Und Eintönigkeit ist hier kein negativer Aspekt.

Salz gibt es hier in Hülle und Fülle. Und noch wird dieses hauptsächlich als Speisesalz abgebaut. Bolivien plant aber Großes für die Zukunft. So ist unter der Salzkruste ein riesiger Solesee, der als größtes Lithiumvorkommen der Welt gilt - Grundrohstoff für Batterien. Wahnsinnig wertvoll für die Autoindustrie, die ihre Zukunft in Elektroautos sieht.

Figuren auf der Oberfläche.

Die Landschaft ist ideal für Perspektivaufnahmen, herrschen hier doch nur 2 Farben vor: Weiss und Blau.


Die starken Frauen lassen ihre Männer klein aussehen.

Marlene steht auf Bier (-dosen)...

...Georg auch :-)

Vom Winde verweht.


Und wie in einem richtigen See, gibt es auch in diesem Salzsee Inseln, wie hier z.B. Incahuasi.

Zwar ist das hier Wüste, allerdings ist sie nicht ganz tod. So gibt es riesige jahrhundertealte (!) Kakteen. Und einige Monate im Jahr ist die Salzwüste aufgrund von Regenfällen überflutet und wirklich ein Salzsee.


Zwar könnte man Tage in der Salzwüste verbringen, allerdings ist diese Ecke Boliviens reich an landschaftlichen Schönheiten, die bei so einer dreitägigen Salzwüstentour gleich "mitgenommen" werden:

Wunderschöne Farbenspiele zeichnen sich gegen den azurblauen Himmel ab, die man in stundenlangen Fahrten erkundet. So liegt der Salzsee auf 3600m, und man hantelt sich langsam der chilenischen Grenze und der 5000m Marke entgegen.

Wahnsinnig hilfreiche Wegweiser in der bolivianschen Wüste.

Gibt ja auch nur einen Weg :-)

 

Mehrere Lagunen versammeln das spärliche Wasser in sich und spiegeln den Horizont in der glasklaren Luft. Irre.

Besser als Fernsehen, den Flamingos beim Fressen zuzuschauen.

Von denen gibt es nämlich tausende in den Lagunen und  die fühlen sich trotz Saukälte pudelwohl (soviel Tier in einem Satz).

Ob sich da alle Flamingos dran halten??

Einer der zahlreichen 6000er der Gegend.

Häh, was soll das denn?

Ah, 3 Kohlköpfe.

Einige wenige Spezialisten können sich trotz Trockenheit, Nahrungsmangel und wiedriger Witterung halten, wie dieses Vicuna (die Wildform des Lamas).

Wie dieses Steintier sich hier halten kann, oder besser noch, wie es hierherkam, wissen wir nicht.

Laguna verde, die grüne Lagune.


Einmal wird auch mitten im Nirgendwo übernachtet. So ist der kleine Punkt in der Mitte ein Luxushotel, in dem man die Einsamkeit der Gegend hervorragend genießen kann.

Abendstimmung bei Sonnenuntergang...

...wobei das Warten auf Selbigen mit dem Bau eines Steinmandls verkürzt wurde.

So gibt es hier auch steinerne Bäume, die durch den ständig in der Luft wirbelnden Sand geformt wurden...


...und ohne ständigen "Halter" jederzeit umfallen würden :-)
Gebildet wurde die Gegend durch den Vulkanismus, der an einigen Stellen an die Erdoberfläche tritt, und bizarre Landschaften formt...

...Schlamm in Becken blubbern läßt...

...und Wasserläufe auf 100C° erhitzt. Die, in Form gebracht, herrlich zum Ausspannen mit wunderschöner Aussicht einladen.

Einfach ein toller Abschluss für das landschaftlich so reizvolle Bolivien.

1 Kommentar:

  1. Tolle Bilder! Besonders beim Salzsee. Das Foto beim Dalí Steinbaum is nach so vielen Jahren no mein Desktophintergrund. Is ma grad wieder aufgefallen. :-)
    GlG aus der verschneiten Obersteiermark,
    Patricia

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